Foto: Heino Neuber

Objekt des Monats Dezember

Schal des Förderturms

2007

„Unser Turm braucht einen Schal“ ­– Diesen Aufruf startete das Team des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge im Sommer 2006. Das Objekt des Monats Dezember, ein Schal, ist durch diesen Aufruf entstanden.

Anfang der 2000er stellte man Frost- sowie Korrosionsschäden am Förderturm des Bergbaumuseums fest, der einer Sanierung bedurfte. Um auf die „Krankheit“ des Bauwerks hinzuweisen, sollte ihm ein Schal umgelegt werden. Elf Strickerinnen und Häklerinnen folgten dem Aufruf des Museums. Ihre Handarbeiten wurden in dreifacher Breite zusammengenäht. Insgesamt war das Textil 98 Meter lang. Im Sommer 2007 wurde der 23 Kilogramm schwere Schal am Förderturm angebracht. Im November gleichen Jahres wurde er wieder abgenommen, da man befürchtete, dass er durch Regen und Schnee zu schwer werden und den Turm beschädigen könnte. Der Schal ging in die Sammlung des Museums über und war 2011 Teil der Sonderausstellung „25 Jahre Bergbaumuseum Oelsnitz“. In dieser Jubiläumsausstellung blickte man zurück auf die zehn Jahre des Aufbaus des Museums und 25 bewegte Museumsjahre.

Der Förderturm des Kaiserin-Augusta-Schachtes wurde 1922 bis 1923 nach den Plänen von Erich Basarke gebaut. Er besteht aus einer freistehenden Stahlkonstruktion. Um diese Konstruktion und die darin befindlichen Maschinen vor dem Wetter zu schützen, wurden er mit einer Ausfachung aus Ziegeln und einer Blechverblendung versehen. Die Fassade des gut 50 Meter hohen Turms wurde mehrfach instandgesetzt sowie das Bauwerk in den 1970ger Jahren saniert.  

2016 wurde der Förderturm für den Besucherverkehr geschlossen, da er den aktuellen Anforderungen das Brandschutzes nicht entsprach. Unter anderem wies er keinen zulässigen Rettungsweg auf, über den im Havariefalle Museumsgäste vom Turm hätten evakuiert werden können. Daher wird im Zuge der aktuellen Sanierung des Turms ein Fluchtturm aus Glas und Stahl in den Turm eingebaut werden. Die Vorarbeiten hierfür begannen im Jahr 2021. Zudem wird die Fassade des Turms gereinigt und instandgesetzt sowie die metallene Verkleidung gestrichen werden.  Im Inneren des Turms wird die Stahlkonstruktion, die teilweise starke Korrosionsschäden aufweist, saniert und ausgebessert werden. Ebenso wird eine Entrauchungsanlage eingebaut und die Aussichtsbühne im Turmkopf vollständig erneuert.

 

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