Foto: Jeannette Mauermann

Objekt des Monats April

Stichplatte für eine Haushaltsnähmaschine

um 1985

Das Objekt des Monats April, eine Stichplatte für eine Haushaltsnähmaschine, steht im Zusammenhang mit dem Ende des sächsischen Steinkohlenbergbaus.

Die Firma, in der später das Objekt des Monats gefertigt wurde, stellte ursprünglich Ausrüstung und Maschinen für den Bergbau her, wie beispielsweise Haspeln, Hunte und Transportbänder. Es handelt sich um die Maschinenfabrik und Eisengießerei Friedrich Schmiedel, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde.

Auch in der DDR wurden dort als VEB Zentralwerkstatt Niederwürschnitz zunächst weiterhin Maschinen und Ausrüstung für den Kali-, Kupferschiefer- und vor allem den Steinkohlenbergbau hergestellt. Nach Ende des Abbaus der schwarzen Diamanten wurde der VEB Zentralwerkstatt Niederwürschnitz im Zuge der Umprofilierung zum VEB Textima Teilfertigung Niederwürschnitz und die Herstellung für den Bergbau wurde von der Fertigung für die Textilindustrie abgelöst. Im Zuge dessen wurde der Betrieb stark erweitert und ehemalige Beschäftigte aus dem Steinkohlenbergbau fanden dort eine neue Arbeit. Das Unternehmen fertigte nun Teile für Textilmaschinen wie beispielsweise Stichplatten an.

Das Objekt des Monats ist von seinem Äußeren her zunächst unscheinbar. Dennoch ist es von Bedeutung: Es war ursprünglich dazu gedacht, in eine Nähmaschine verbaut zu werden, denn ohne Stichplatte wäre dort ein präzises Nähen kaum möglich. Durch seine Entstehungsgeschichte und der damit zusammenhängenden Umprofilierung des Steinkohlenbergbaus ist das Objekt des Monats heute als wichtiger Beleg für die Nachfolgeindustrie in der Sammlung des Bergbaumuseums.

 

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