Foto: Bergbaumuseum

Objekt des Monats September

Cardiocarpon Gutbieri

Karbonzeit

Sachsen lag vor rund 300 Millionen Jahren am Äquator, deshalb herrschte hier ein subtropisches Klima vor. Entsprechend war die Vegetation auch eine andere: In den Moorwäldern wuchsen uns heute fremd erscheinende Pflanzen. Zeugnisse davon sind heute noch als Fossilien erhalten – so auch unser Objekt des Monats, die Samen Cardiocarpon Gutbieri.

Die Samen gehören zu der Pflanzengruppe Cordaiten. Diese war eine der Pflanzenarten, aus deren Überresten in einem mehrere hundert Millionen Jahre andauernden Prozess Steinkohle entstanden ist. Wenn die Samen aufgegangen wären, so wären aus ihnen bis zu 30 Meter hohe Bäume entstanden.

Ein weiterer Bezug des Objekts zur Steinkohle ist der Fundort: Es wurde 1882 im Hermannschacht des Oberhohndorfer-Schader-Steinkohlenbauvereins entdeckt.

Namensgeber für die Cardiocarpon Gutbieri war August von Gutbier (1798 – 1866). Er war als Angehöriger des sächsischen Militärs in Zwickau stationiert und beschäftigte sich in seiner Freizeit intensiv mit der Paläontologie und Geologie seiner Umgebung. Gutbier widmete sich auch den fossilen Pflanzen und entdeckte selbst neue Arten.

Das Objekt des Monats ist Bestandteil des geologischen Sammlungsbereichs des Bergbaumuseums. Gemeinsam mit vielen weiteren Fossilien dokumentiert es die Pflanzen, aus denen die Steinkohle entstanden ist.

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