Die Sächsische Kohlenstrasse

Foto: Tilo Steiner

Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge und der Förderverein des Museums haben die Idee einer "Sächsischen Kohlenstraße" entwickelt. Ziel ist es, die Geschichte des Steinkohlenbergbaues erlebbar zu machen. Industriearchitektur, Bergbauwege und -lehrpfade und weitere Traditionspunkte, die sich bis heute erhalten haben, sollen über die rund 240 km langen Route - zunächst abstrakt - verbunden werden. Allein im einstigen Lugau-Oelsnitzer Revier gibt es über vierzig solcher Punkte. Fast alle sind bereits in einen Steinkohlenweg, einen Bergbaulehrpfad, einen Bergbaurundweg und einen Haldenerlebnispfad integriert. 

Zunächst wird die Route zwischen Zwickau und Oelsnitz/Erzgebirge entwickelt. Sie soll dann weiter über Chemnitz, Freiberg, Olbernhau, Freital bis nach Dresden führen. Allerdings ist anfangs die Entwicklung als virtuelle Route geplant. Unterlegt wird diese durch ein Netzwerk verschiedener kultureller und touristischer Partner und eine gemeinsame Bekanntmachung des für die industrielle Entwicklung Sachsens so wichtigen Industriezweiges.

Die Idee für die "Sächsische Kohlenstraße" besitzt eine historisch einwandfreie Grundlage: Bereits früher gab es in Sachsen Kohlenstraßen, über die aus den Kohlenrevieren die Schwarzen Diamanten vor allem in die wirtschaftlichen Zentren Chemnitz, Zwickau und Dresden gebracht wurden. So sind zwei längere Routen zweifelsfrei nachzuweisen: Zunächst "Die Kohlenstraße" als Verbindung des Zwickauer Revieres über das spätere Lugau-Oelsnitzer Revier mit Chemnitz.
Der zweite, eigentliche Abschnitt einer namentlichen, historischen „Kohlenstraße“ befindet sich im Döhlener Becken zwischen Hänichen und Dresden.

Mit der Wiederbelebung dieser spannenden Historie soll Sachsen langfristig um ein weiteres touristisches Angebot bereichert werden. Genauso wichtig ist es den Akteuren jedoch, die Geschichte der Steinkohlengewinnung, ihre Bedeutung als "Brot der Industrie", die Veränderungen der Landschaft und alle mit dem Steinkohlenbergbau verbundenen Facetten der Industriekultur im Bewusstsein zu halten.